„Eine echte Bildungswende, statt weiter Löcher zu stopfen“ – mit dieser Forderung wenden sich Bildungsorganisationen, Gewerkschaften sowie Eltern- und Schüler*innenvertretungen an Bundeskanzler Olaf Scholz, die Bundesregierung und die Minister der Länder. Dieser bundesweite Appell unter dem Titel „Bildungswende Jetzt“ wird am 1. Juni veröffentlicht – anlässlich des Tags des Kindes.
Initiatoren des Bildungsappells sind die Bildungskampagne „Schule muss anders”, „Teachers for future” und die Elternvertretung „ARGE-SEB”. Zu den Erstunterzeichner*innen zählen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), ver.di, der Bundeselternrat, das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt), die Bundeselternvertretung für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi), der Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine, die Föderation der Türkischen Elternvereine, der Bildungsrat von unten, die Omas for Future, mehrere Landesschüler*innenvertretungen u. v. a.. Der Bildungsappell dieses breiten Bündnisses aus bundesweiten und regionalen Bildungsorganisationen bildet den Auftakt für einen am 23. September geplanten großen bundesweiten Bildungsprotesttag.
Gefordert werden vier Punkte:
1. SONDERVERMÖGEN Bildung und ausreichende Finanzierung
- ein Sondervermögen Bildung in Höhe von mindestens 100 Mrd. € für
die notwendigen Investitionen in Kita und Schule - mindestens 10% des BIP jährlich für Bildung und Forschung, wie es beim Dresdner Bildungsgipfel 2008 vereinbart wurde
2. AUSBILDUNGSOFFENSIVE für Lehrer*innen und Erzieher*innen
- einen Staatsvertrag Lehrkräftebildung, der alle Bundesländer dazu verpflichtet, genügend Lehrkräfte auszubilden und die Studienabschlüsse gegenseitig anzuerkennen
- die Überarbeitung und engere Verzahnung des Lehramtsstudiums mit der Praxis und neue Wege ins Lehramt
- einen Plan, wie die Ausbildung von ausreichend und gut qualifizierten Erzieher*innen bei attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sichergestellt werden kann, und dessen Umsetzung
3. Schule ZUKUNFTSFÄHIG und INKLUSIV machen
- Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wirkungsvoll als verbindlichen Lerninhalt zu verankern, damit sich Schüler*innen auf die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten können
- Lehrpläne und Lerninhalte schüler*innenorientiert und diskriminierungskritisch zu überarbeiten, um Freiräume für die intellektuelle, emotionale und soziale Entwicklung der Schüler*innen zu schaffen und die Bildungsqualität zu erhöhen
- alternative Leistungsbewertungen zu ermöglichen statt zu viele Vergleichsarbeiten durchzuführen
- Schulentwicklung gemeinsam zu gestalten, auf Nachhaltigkeit auszurichten und durch passende Aus- und Weiterbildung zu unterstützen
- multiprofessionelle Teams als festen Bestandteil in allen Schulen zu verankern und zu finanzieren
4. echter BILDUNGSGIPFEL auf Augenhöhe
- einen vom Bundeskanzler in Absprache mit den Regierungschef*innen der Länder einberufenen Bildungsgipfel, um gemeinsam mit Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und Bildungspraxis über Auswege aus der Bildungskrise und den Aufbau eines gerechten, inklusiven und zukunftsfähigen Bildungssystems zu diskutieren
>> HIER << können Sie den Appell “BILDUNGSWENDE jetzt: 4 Forderungen für ein gerechtes und inklusives Bildungssystem, das auf die Zukunft vorbereitet!” mit einer Übersicht der Erstunterzeichneden herunterladen.
Alle weiteren Informationen zum Bildungsprotest 2023 erfahren Sie >> HIER << auf der Homepage von schule-muss-anders.de.