Die unter Dreijährigen gehen oft leer aus

Die Zahl der Kitaplätze ist in Deutschland in den vergangenen Jahren gestiegen. Trotzdem bleibt der Rechtsanspruch auf eine Betreuung für Hunderttausende Kinder laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung (Fachkräfteradar für Kita 2023) unerfüllt. Entsprechend groß ist der Mangel vor allem bei U3-Plätzen, also für unter Dreijährige.⁠ Die Analyse sieht eine Kita-Krise und mahnt energische kurz- und langfristige Maßnahmen an. 

Zwischen 2011 und 2022 wurde das frühkindliche Bildungssystem in Deutschland ausgebaut. Das Kita-Personal stieg um 72 Prozent. Insgesamt kümmern sich 681.442 Fachkräfte um die Kids in Kita und Kindertagespflege. Dennoch zu wenig! Nicht jedes Kind bekommt einen Platz – trotz Rechtsanspruch. Vor allem die unter Dreijährigen gehen leer aus. Ein Grund dafür ist die gestiegene Anzahl von Kindern, die bundesweit zwischen 2011 und 2022 betreut wurden. „Diese Zahl wuchs bis 2022 um 61 Prozent auf insgesamt 705.793 Kinder in dieser Altersgruppe“, so die Erhebung der Stiftung. Große Unterschiede gibt es zudem bei Ost und West. Während 2022 in Ostdeutschland 53 Prozent der Kinder unter drei Jahren betreut wurden, waren es in Westdeutschland 32 %.  

Die Forderung, die aus der Studie erfolgt: „Eine zukunftsorientierte Kita-Politik muss bereits heute die entsprechenden Reformen auf den Weg bringen.“ Dies könne stufenweise erfolgen. Und dann stimme es optimistisch: “Die Aussicht auf professionelle Arbeitsbedingungen kann nicht zuletzt als wesentlicher Beitrag für die Gewinnung von zukünftigen Kita-Fachkräften eingestuft werden, handelt es sich doch um einen Arbeitsmarkt mit Wachstumschancen, der für potenzielle Fachkräfte sehr attraktiv gestaltet werden kann.“  

Quelle: Bertelsmann Stiftung „Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule 2023“