Sprachförderung in der Kita

Sprachförderung in der Kita kann eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Kindern spielen, denn in den frühen Lebensjahren wird die Grundlage für die Sprachentwicklung gelegt. Kinder mit Migrationshintergrund wachsen oft mehrsprachig auf und ihre Familiensprache ist häufig nicht Deutsch. Gezielte Sprachförderung ist nicht nur Grundvoraussetzung für Integration, gute Bildungschancen und die Persönlichkeitsentwicklung, sondern sie fördert auch die soziale Teilhabe und den Respekt gegenüber kultureller Vielfalt. Auch wenn ein Förderverein dabei keine pädagogischen Aufgaben übernimmt, kann er wichtige Rahmenbedingungen schaffen, um zusätzliche Angebote zur Sprachförderung zu ermöglichen, bei Bedarf auch außerhalb der normalen Betreuungszeiten.

Was kann Sprachförderung in der Kita bewirken?

1. Aufbau sicherer Deutschkenntnisse als Bildungssprache

Kinder mit Migrationshintergrund haben beim Kita-Eintritt manchmal noch wenig Kontakt zur deutschen Sprache. Durch gezielte Sprachförderung lernen sie Deutsch als Alltagssprache und später als Bildungssprache, was ihnen den Übergang in die Schule deutlich erleichtert. Der Wortschatz, das Sprachverständnis und die Ausdrucksfähigkeit entwickeln sich gezielt weiter, ohne die Familiensprache zu verdrängen.

2. Soziale Integration und Teilhabe am Kita-Alltag

Sprache ist der Schlüssel zu sozialer Teilhabe: Wer sich verständlich machen kann, kann leichter Freundschaften schließen, an Spielen teilnehmen und sich mitteilen. Sprachförderung stärkt das Selbstwertgefühl und hilft Kindern, sich in der Gruppe wohl und angenommen zu fühlen.

3. Chancengleichheit im Bildungssystem

Ohne ausreichende Deutschkenntnisse haben Kinder oft schlechtere Startbedingungen in der Schule. Frühzeitige Sprachförderung kann Bildungsbenachteiligung vorbeugen – sie sorgt dafür, dass Kinder ihre Fähigkeiten zeigen und entfalten können, unabhängig von ihrer Herkunft.

4. Kulturelle Vielfalt als Ressource nutzen

Gute Sprachförderung wertschätzt die Mehrsprachigkeit der Kinder und stärkt auch die Familiensprache. Kinder erleben: „Meine Sprache und Kultur sind willkommen.“ Das fördert ein positives Selbstbild und interkulturelles Verständnis.

5. Früherkennung von Sprachförderbedarf

Bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern ist es besonders wichtig, zwischen normalem Zweitspracherwerb und Sprachentwicklungsverzögerung zu unterscheiden.

Gute Sprachkompetenzen sind für alle Kinder eine Grundvoraussetzung für den Schulerfolg, insbesondere im Lesen, Schreiben und Textverständnis. Fachkräfte in der Kita können durch gezielte Beobachtung auch Sprachentwicklungsverzögerungen frühzeitig erkennen und bei Bedarf weitere Hilfe (z. B. durch Logopädie) vermitteln.


So kann ein Förderverein unterstützen:

  • Finanzielle Unterstützung
    Anschaffung von Materialien: Bücher, Hörspiele, Bildkarten, Sprachspiele, die auch mit nach Hause genommen werden können
    Förderung externer Angebote: Honorare für Sprachförderkräfte, Theaterpädagogen, Vorlesepaten oder Sprachtherapeuten
    Finanzierung von Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte im Bereich Sprachförderung oder Mehrsprachigkeit
  • Organisation von Projekten und Aktionen
    Vorlesetage oder Bücherwochen mit Eltern, Ehrenamtlichen oder Autor*innen
    Sprachförder-Projekte: z. B. Sprachkoffer mit mehrsprachigen Büchern oder Bildkarten, der zwischen Kita und Elternhaus wandert
    Kooperation mit Bibliotheken oder Kultureinrichtungen: Ausflüge, Leseförderaktionen.
  • Elternarbeit und interkultureller Austausch
    Der Förderverein kann helfen, mehrsprachige Eltern in Projekte einzubinden, z. B. durch zweisprachiges Vorlesen oder gemeinsame Bastelaktionen mit sprachlichem Fokus.
    Elternabende oder Infoveranstaltungen zum Thema Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit können durch den Förderverein organisiert oder finanziert werden.
  • Angebote außerhalb der Betreuungszeiten
    Fördervereine können auch zusätzliche Sprachförderung außerhalb der Betreuungszeiten (z.B. samstags, im Anschluss an die Öffnungszeiten der Kita oder in den Kita-Ferien) organisieren. Bitte denken Sie daran, dass solche Angebote dann meist nicht durch die Versicherung des Trägers der Kita abgedeckt sind und gegebenenfalls eine zusätzliche Versicherung benötigt wird.

    Nützliche Links:

    >> Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt)