Ein Kinderparlament in einer Grundschule ist eine großartige Möglichkeit, Demokratie von Anfang an erlebbar zu machen. Es kann echte Veränderungen im Schulalltag bewirken – für die Kinder selbst, für das pädagogische Team und für das Schulklima insgesamt. Der Förderverein kann dabei auf mehreren Ebenen wirkungsvoll unterstützen.
Ein Kinderparlament hat viele positive Aspekte:
1. Gelebte Demokratie & Mitbestimmung
Kinder lernen, wie Demokratie funktioniert: Wahlen, Abstimmungen, Mehrheitsentscheidungen, Meinungsbildung. Sie erfahren, dass ihre Meinung zählt und dass sie mitgestalten können. Das stärkt das Verantwortungsgefühl und Selbstbewusstsein.
2. Soziale & kommunikative Kompetenzen
Kinder üben, Argumente zu formulieren, zuzuhören und Kompromisse einzugehen. Sie erleben, wie man konstruktiv streitet und gemeinsam Lösungen findet. Ein Kinderparlament fördert Teamfähigkeit, Empathie und den respektvollen Umgang miteinander.
3. Verbesserungen im Schulalltag
Ein engagiertes Kinderparlament kann sehr konkret etwas bewegen:
- Einbringen von Ideen zur Gestaltung von Räumen, Schulhof etc.
- Gestaltung von Pausen (z. B. Regeln für Spielgeräte, Anschaffung von Spielgeräten)
- Mitwirkung an Projekten wie Schulfeste, Aktionstage, gesunde Ernährung
- Vorschläge für Schulregeln oder den Speiseplan in der Mensa
4. Stärkere Identifikation mit der Schule
Kinder fühlen sich als aktiver Teil der Schule, nicht nur als „Besucher“. Das fördert die Motivation, das Verantwortungsbewusstsein und die Bindung an die Schule.
5. Brücke zwischen Kindern und Erwachsenen
Das Parlament kann als Sprachrohr der Kinder fungieren – auch gegenüber Lehrkräften, der Schulleitung oder dem Förderverein. Gut begleitet kann es helfen, auch „leise Stimmen“ zu hören – z. B. durch Umfragen unter Mitschüler*innen.
Erfolgsfaktoren:
- Verlässliche Struktur: regelmäßige Treffen, Moderation durch pädagogische Fachkraft
- Ernst nehmen: Kinder müssen merken, dass ihre Anliegen gehört und (wenn möglich) umgesetzt werden
- Transparenz: Kommunikation der Ergebnisse an alle Schüler*innen
- Verbindung zur Schulleitung und zum Förderverein: Unterstützung bei Projekten, Finanzierung, Umsetzung
Die Rolle des Fördervereins
Der Förderverein kann als Brückenbauer agieren und die Umsetzung der Ideen der Kinder begleiten:
- Anerkennung & Wertschätzung
Die Arbeit des Kinderparlaments öffentlich sichtbar machen, z. B. auf der Website, in Elternbriefen oder auf Social Media - Finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten
- Hilfe bei der Umsetzung von Festen oder Schulhofaktionen
- Beteiligungskultur stärken
Kindervertreter*innen zu Vereinssitzungen einladen, Kooperation bei der Planung von Festen, Projekttagen etc.
Beispiele für Projekte:
- Mehr Schatten auf dem Schulhof: Antrag auf Sonnensegel mit Unterstützung des Fördervereins
- Neue Spiele für die Pause: Kauf und Lagerung der Spielgeräte
- Spielzeugtauschbox: Umsetzung mit Elternhilfe
- Schülerzeitung: Bereitstellung der Druckkosten
- Mülltrenn-Kampagne: Umwelterziehung mit Wirkung
- Pausenmusik: Technische Umsetzung & Finanzierung