Die Siebengebirgsschule in Bonn vertraut ihren rund 300 Schüler*innen und baut auf Eigenständigkeit. Das funktioniert und überzeugt! Denn mit diesem Konzept gewann die Förderschule in Bonn den deutschen Schulpreis, der mit 100.000 Euro dotiert ist.
Die Siebengebirgsschule Bonn hat den klassischen Unterricht weitgehend abgeschafft. 265 Kinder und Jugendliche lernen an der Förderschule im Verbund selbstständig in Lernateliers, Kreativwerkstätten, in der Study Hall oder auf dem Marktplatz. Dabei werden sie von den Lehrkräften individuell begleitet. „Die Siebengebirgsschule nimmt Kinder auf, mit denen Regelschulen überfordert sind, und ermöglicht ihnen, ins Lernen zurückzufinden, ihre Talente zu entdecken und hervorragende Leistungen zu erbringen“, sagt Prof. Thorsten Bohl, Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises. Die Grundlage hierfür ist eine durchdachte Schulkultur mit Gleitzeit und Kernarbeitszeiten, die den Schülern und Schülerinnen ein hohes Maß an Eigenverantwortung zutraut und zu einer hohen aktiven Lernzeit führt. Schulleiter Achim Bäumer: „Wir geben den Schüler*innen Ihre Verantwortung und sie tragen diese wirklich sehr gewissenhaft“. Den Gewinn von 100.000 Euro möchte die Schule nutzen, um das Konzept weiter auszubauen.
Fünf weitere Preise in Höhe von je 30.000 Euro gingen an die Friedenauer Gemeinschaftsschule in Berlin (BE), die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin (BE), das Joseph-DuMont-Berufskolleg in Köln (NRW), das St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld (NRW) und das Thomas-Morus-Gymnasium in Oelde (NRW). Im Rahmen des Wettbewerbs zeichnen die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Heidehof Stiftung GmbH jährlich die besten Schulen aus, Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte die Preisträger.
Seit 2006 verleiht die Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit der Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis. Seit Beginn des Programms haben sich mehr als 2.500 Schulen um die Auszeichnung beworben. Bei der Auswahl der Preisträgerinnen bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche. Im Mittelpunkt steht dabei die „Unterrichtsqualität“ und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schüler*innen am besten gestalten können. Die fünf weiteren Qualitätsbereiche sind „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ sowie „lernende Schule“.
Seit Anfang des Jahres hatten sich mehr als 80 Schulen mit ihren Konzepten um den Deutschen Schulpreis beworben, 15 kamen in die Endauswahl.
Das Bewerbungsverfahren für den Schulpreis 2025 läuft bereits. Mehr Infos unter:
>> www.deutscher-schulpreis.de/bewerbung.
Text: Alice Rabe / Robert Bosch Stiftung
Fotos: Alice Rabe